Lärm im Home Office

Akustik im Home Office optimieren

Was kann man gegen eine hellhörige Wohnung tun? Ein großes Problem was das Home Office häufig mit sich bringt, ist die schlechte Akustik gemischt mit hohem Geräuschpegel. Mit ein paar einfachen Tipps reduziert du den Schall in deiner Wohnung, und somit auch in deinem Home Office. Denn ob der telefonierende Partner oder der surrende Kühlschrank stört, ein zu hoher Lärmpegel, wirkt sich negativ auf deine Konzentration, Arbeitsfähigkeit und Gesundheit aus.

Fangen wir aber erstmal bei den Grundlagen an: Am Besten übersteigt die Lärmkulisse in deinem Büro nicht die 30 Dezibel-Marke. Das ist in etwas mit der Lautstärke in einer Bibliothek vergleichbar. Wenn der Bürolärm einen Pegel von etwa 50 bis 55 Dezibel übersteigt, fühlen sich Menschen unabhängig von ihrer Tätigkeit häufig gestört. Ein Kühlschrank zum Beispiel macht ein Geräusch von ca. 42 Dezibel, was bereits störend wirken kann. Bei Kindergeschrei und Schnarchen geht die Lautstärke in die Richtung von 80 bis 90 Dezibel.

 

Gute Akustik im Home Office ist wichtig für deine Gesundheit

Lautstärke von Alltagsgeräuschen

So laut sind Alltagsgeräusche

 

So wird für Arbeitsplätze bereits ab 85 Dezibel(A) ein Gehörschutz empfohlen. Die Umweltbehörde in NRW beschreibt:

Der Wert 85 Dezibel (A) ist für das menschliche Ohr deshalb von Bedeutung, weil man weiß, dass das Ohr nachhaltig geschädigt wird, wenn es über längere Zeit einer Lautstärke von 85 Dezibel (A) oder mehr ausgesetzt ist. Der Grund dafür liegt in den rund 15.000 feinen Sinneshärchen, die in der Hörschnecke im Innenohr den Schall in Nervensignale umwandeln. Diese Sinneshärchen brauchen regelmäßig Pausen, um sich zu regenerieren. Langzeitbelastungen ohne Pause haben ernste Gesundheitsschäden bis hin zur Schwerhörigkeit oder Taubheit zur Folge.“[1]

10 Tipps für bessere Akustik im Home Office

 

Mit vielen kleinen Kniffen kann man eine angenehmere Raumakustik herstellen. Was hilft am besten gegen Lärm? Hier unsere Tipps für dein Büro:

1) Zimmerpflanzen aufstellen

Pflanzen verbessern die Akustik

Durch den Einsatz von Pflanzen verbesserst du auch die Akustik in deinem Home Office.

Das einfachste Mittel den Geräuschpegel zu sinken sind Zimmerpflanzen. Diese sorgen nicht nur für gute Luft indem sie Sauerstoff

abgegeben, sondern „schlucken“ auch Geräusche. Besonders eignen sich Moosbilder. Die gibt es sogar, für die Bastler unter euch, zum spaßigen Selbermachen.

Als Grundsatz könnt ihr euch merken, das Pflanzen mit rauer Rinde und großen Blättern besonders gut geeignet sind Schall zu absorbieren und zu verstreuen. Hier ein paar passende Beispiele:

  • Yucca-Palme
  • Kakteen
  • Drachenbaum
  • Elefantenfuß
  • Bogenhanf

 

2) Vorhänge anbringen

Neben Pflanzen sind auch Fenstervorhänge zur Akustikverbesserung zu Empfehlen, vor allem etwas schwerere. Hier gibt es extra Modelle die als Lärmschutzvorhänge ausgewiesen sind. Diese können Geräusche um bis zu 7 Dezibel verringern.

3) Teppiche hinlegen

Teppiche helfen auf ähnliche Weise wie die schweren Fenstervorhänge oder Kunstdrucke. Besonders bei Dielenböden sind Teppiche fast unverzichtbar. Teppiche haben auch noch den super Vorteil, das sie im Winter auch die Füße ein wenig wärmer halten.

4) Schaumstoff unter dem Tisch anbringen

Es gibt natürlich noch ein paar kleinere Tricks die wir euch mit geben möchten. Die Musiker unter euch kennen wohlmöglich Bass Trap Absorber, die man in die Ecken eines Raumes stellen kann. Nicht besonders hübsch, aber für gute Akustik durchaus förderlich. Viele Tische haben unten drunter Platz, hier könnt ihr für wenig Geld Pyramidenschaumstoff von unten anbringen. Das ist sehr einfach, weil es auch selbstklebende Exemplare gibt.

5) Akustikbilder aufhängen

Wer das nicht mag kann auch wunderbar auf schallabsorbierende Kunstdrucke zurückgreifen, wie z.B. dieses Bild hier. Durch die geringere Reflektion des Schalls kann die Akustik deutlich verbessert werden, und es reduziert auch den Hall im Vergleich zu einer leeren Wand.

6) Wandpanels anbringen

Ein Weiteres Beispiel sind akustische Wandpanels. Diese sorgen zum Beispiel durch Polyestervlies-Füllung dafür, dass sich die Nachhallzeit von Geräuschen verringert.

7) Türluftstopper nutzen 

Eine leichte Möglichkeit, um Türen schalldichter zu machen, ist den Spalt zum Fußboden mit sogenannten Zugluftstopper und Dichtungsleisten abzudichten. Diese werden oft gegen kalte Luft verwendet, können aber auch als Lärmschutz effektiv sein, da der Schall dann nicht mehr einfach durch den Luftschlitz unter der Tür durchkommt.

8) Geräuschoptimierung am Arbeitsplatz

Auch der Arbeitsplatz an sich kann geräuschoptimiert werden. Es hilft schon bei der Auswahl einer Tastatur aufzupassen. Wir empfehlen hier die besonders leise Tastatur K800 von Logitech (Achtung nur für Windows). Ein großes Mousepad aus Stoff absorbiert nicht nur Geräusche sondern verhindert auch das leichte Kratzgeräusch der Maus. Und Laptopständer halten den Laptop kühl, sodass die teils lauten Ventilatoren weniger genutzt werden müssen.

9) Isoliertapete benutzen 

Wem es immer noch zu laut ist, kann auch noch etwas größer Auffahren. Sogenannte Isoliertapeten bestehen aus speziellen schwereren Materialien, wie zum Beispiel Kork. Sie lassen sich wie normale Tapeten an der Wand anbringen und machen diese massiver und schalldichter. Optisch könnt ihr diese dann mit normaler Wandfarbe bestreicht oder sie zusätzlich mit einer gewöhnlichen Tapete überkleben.

10) Möbel asymmetrisch aufstellen

Grundsätzlich, das sollte jetzt klar sein, gilt für alle Möbel und Gegenstände, wenn sie aus Stoff bestehen: sie absorbieren Schall und minimieren damit die Lautstärke. Besonders gut tun sie das wenn man sie asymmetrisch aufstellt, denn so wird der Schall gezwungen in verschiedene Richtungen abzuprallen. Dadurch minimiert man den Hall. Kleiner Tipp auch für das gemeinsame Büro: Schreibtische sollten möglichst versetzt zueinander aufgestellt werden, sodass sich die Gesprächsrichtungen nicht überschneiden.

 

Und wenn das alles nicht hilft, sind euch ein Set guter Noise Cancelling Kopfhörer nahezulegen. Aber seid gewarnt, manchmal überhört man dann auch das ein oder andere Wichtige. (Hierzu werden wir demnächst auch getestete Produkte empfehlen)

Bis dahin sorgt für gute Akustik im Home Office, denn die ist wichtig für eure Gesundheit.

 

[1] https://www.umwelt.nrw.de/umwelt/umwelt-und-gesundheit/laerm/kinder-und-laerm

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