Wie bleibst du produktiv im Homeoffice?
Viele Leute erlebten das mobile Arbeiten in den letzten Monaten zum ersten Mal. Während für manche ein lang ersehnter Wunsch nach Flexibilität wahr wurde, gibt es jedoch auch Einige, die sich nicht so richtig an das Arbeiten zu Hause gewöhnen können. Mit einigen Tipps wird auch dir das Arbeiten im Home-Office einfacher fallen, und für alle Home-Office Pros, lass uns wissen was dir hilft produktiv zu sein.
Das Zaubermittel heißt: Entwickle Routinen
Da im Home-Office morgens die Anreise zum Arbeitsplatz fehlt, sei es mit dem Auto, der Bahn, dem Fahrrad oder zu Fuß, fehlt auch der “Arbeitsstart”. Im Büro angekommen, dreht man häufig noch eine Runde zur Begrüßung, macht sich einen Kaffee, setzt sich an seinen Arbeitsplatz, fährt den Rechner hoch und los geht’s. Im Homeoffice sieht dein morgen anders aus. So ist es Segen, gleichzeitig aber auch Fluch, dass nur du alleine in der Hand hast, wie du deinen Morgen gestaltest. Hier ein negatives Beispiel aus dem Homeoffice das zunächst ganz verlockend klingt: Du schläfst bis fünf vor acht, gerade rechtzeitig für eine Besprechung um acht, welche du aus dem Bett heraus anfängst. Das klingt sehr verlockend, aber Hand aufs Herz, funktioniert das wirklich? Ich behaupte, dass es langfristig in die Hose geht. Die Zeit am Morgen, welche du durch das Fehlen der Anfahrt zur Arbeit dazu gewinnst, solltest du in deine neue Morgenroutine investieren.
Sorge für Bewegung
Gerade wenn dein Arbeitsplatz in Bettnähe ist machst du um einiges weniger Schritte als im Büro. Daher ist es wichtig, dass du für genug Bewegung sorgst. So schwer es vielleicht am Morgen nach dem aufstehen fallen dürfte, ist es dennoch am besten direkt vor deinem Arbeitstag damit zu beginnen. Zum Anfang meiner Home-Office Zeit machte ich täglich nur etwa 900 Schritte. Das ist Vieles, aber definitiv nicht gesund. Daher habe ich angefangen schon am Morgen aktiv für Bewegung zu sorgen. Da ich jedoch kein Frühsportler bin mache ich meist nur einen kurzen Spaziergang zum nächstgelegenen Bäcker. Ich kaufe bewusst nur Frühstück für einen Tag ein, sodass ich am nächsten Morgen wieder raus muss. Erscheint nicht sonderlich produktiv, aber hilft mir morgens an die frische Luft zu kommen. Mein Freund hingegen trifft sich jeden Morgen mit zwei Freunden über Zoom für ein HiTT Workout im Wohnzimmer. Respekt wer das schafft. Ob Yoga, Spaziergang, Workout Session, oder ein paar Mal die Treppen hoch und runter laufen, sorge für Bewegung! Deine Gesundheit wird es dir danken.
Pro Tip: Wer sich richtig viel bewegen möchte, auch während der Arbeit kann sich ein flaches Laufband zum gehen anschaffen. So bekommt man seine Bewegung auch direkt während der Arbeitszeit.
Kaffee, Tee und co.
Der Kaffeevollautomat im Büro. Ja, er fehlt ab und an schon. Wenn du gerne Kaffee oder Tee trinkst, nimm dir ein paar Minuten am Morgen, um die Vorbereitung in deine Routine mit einzubauen. Ich bin eine leidenschaftliche Teetrinkerin. Meine Routine ist mir morgens eine Kanne Tee zu machen, die ich dann auf eine Servierte neben meinem Schreibtisch stelle und daraufhin meinen Rechner hochfahre. Diese kleine Geste bedeutet für mich “Los geht’s“.
Tipp: Kleine Gesten die dein Arbeitsbeginn, und das Ende definieren.
Wie gerade erwähnt ist das Abstellen meiner Teekanne das Startzeichen zur Arbeit. Das könnte aber auch etwas anderes sein, zum Beispiel das Aufstellen einer Uhr, das private Handy lautlos stellen oder einmal deinen Lieblingssong hören. Was auch immer es ist, etwas anderes mit dem Arbeitsbeginn zu verknüpfen, hilft zu starten, und am Ende des Tages damit abzuschließen.
Plane deinen Tag
Diese Empfehlung kann ich nicht oft genug aussprechen. Im Homeoffice bist du tendenziell mehr für deinen Tagesablauf verantwortlich als im Büro. Du hast weniger Unterbrechungen, weniger Aufgaben auf Zuruf und weniger Kontrolle durch Kollegen und Chefs. Meiner Meinung nach kommt es hier aber weniger auf die Disziplin an, als auf die Selbstorganisation.
Die To Do Liste – Im Homeoffice kann sie wirklich funktionieren
Ich starte meinen Tag grundsätzlich mit Blick auf meine To Do Liste und dem Anlegen eines täglichen Zeitplans und Tageszielen. Damit hatte ich erst angefangen als ich vor 2 Jahren ins Homeoffice gezogen bin. Im Büro waren meine Versuche To Do Listen zu erstellen, Tagesziele zu setzen und mich auch daran zu erhalten zum Scheitern verurteilt, da meine Tagespläne grundsätzlich von Zurufen unterbrochen und verändert wurden. Heute arbeite ich 80% meines Tages nach einem strikten Zeitplan. Ich plane am Morgen meine Aufgaben und gebe vor, wann ich welche Aufgabe erledigen möchte. Hier ist es wichtig realistisch damit zu sein wie lange man für eine Aufgabe braucht. Generell ist es eine gute Faustregel immer 1/3 der Zeit dazu zu rechnen. Planst du 30 Minuten, plane besser mit 40 Minuten. Bist du früher fertig kannst du dir auch ohne schlechtem Gewissen eine Pause gönnen oder hast Zeit für eventuelle „Zuruf-Aufgaben“. Wenn du das nicht machst läufst du Gefahr Aufgaben vor dich herzuschieben, da du ja den ganzen Tag Zeit hast und notfalls auch in den Abend rein arbeiten kannst.
Plane kleine und große Pausen
Dein Körper braucht auch im Homeoffice seine Pausen, die du im Büro durch Unterhaltungen mit Kollegen, dem Gang zu Besprechungsräumen, das Heimgehen der anderen Kollegen automatisch hättest. Gerade im Homeoffice neigt man dazu seine Pausen zu verschieben oder komplett ausfallen zu lassen, ganz nach dem Motto, ich bin ja eh schon zu Hause. Nach ein paar Wochen wirst du jedoch feststellen, dass du dich ausgelaugt fühlst und deine Produktivität schwindet. Daher plane Pausen und mache sie auch. Was mir dabei hilft Pausen zu planen, ist mich mit jemanden zu verabreden. Sei es mit meinem Partner zu der Mittagspause oder mit Freunden oder Kollegen (gerne auch virtuell).
Tipp: Abwesenheitsnotiz bei Pausen
Die meisten Chat Tools die in der Arbeitswelt verwendet werden haben die Möglichkeiten ein Status zu erstellen. Stelle diese zu “In der Pause”, oder “Abwesend”, wenn du eine Pause einlegst. So wissen die Kollegen auch, dass du gerade nicht zu erreichen bist.
Feierabend, häufig keine Selbstverständlichkeit im Homeoffice
Feierabend im Homeoffice. Studien zeigen, dass Arbeitsnehmer im Homeoffice häufig länger arbeiten. Vermutlich da es häufig keine klare Abtrennung zwischen beruflichem und privatem gibt. Daher ist es umso wichtiger auch eine Feierabendroutine zu entwickeln, die dir beim Abschalten hilft. Dies könnte zum Beispiel das Aufräumen deines Schreibtisches sein, das Verstauen von Papieren, eine Verabredung mit Freunden oder Sport. Also schmiede Pläne für deine Abende, gerade wenn du alleine wohnst, und keine “natürliche” Ablenkung hast.
Weitere Produktivität Tipps:
Kleidung: Ich lese häufig, dass man sich für den Arbeitstag auch im Homeoffice “fertig machen” sollte. Daher von der Jogginghose in dein Büro-Outfit und nach deinem Arbeitstag wieder umziehen. Ich persönlich kleide mich stark danach wie ich mich fühle und trage gelegentlich mein schickes Büro Outfit (zur Freude meines Partners), hin und wieder aber auch meine Jogginghose mit einem schlichten T-Shirt. Probiere was dir hilft produktiv zu bleiben.
Wechsel deinen Arbeitsplatz: Wenn du 100% im Homeoffice arbeitest, sprich 5 Tage die Woche, Monatelang und nicht nur an manchen Tagen der Woche, kann ich nur empfehlen ab und zu einen Tapetenwechsel zu erzwingen. Das kann selbst in deinen eigenen vier Wänden geschehen, wie z.B. der Wechsel vom Schreibtisch in die Küche oder auf das Sofa. Alternativ, könntest du dir auch überlegen ein paar Stunden von der lokalen Bibliothek oder von deinem Lieblings Café aus zu arbeiten. Ich suche mir dafür meist die frühen Morgenstunden oder den späten Nachmittag aus, wenn ich nicht mehr viele Besprechungen habe. Wenn du ein paar Tage Abwechslung brauchst, empfehle ich dir für ein paar Tage einen Arbeitsplatz in einem Co-Working Space in der Nähe zu buchen. Dort ist stabiles und sicheres Internet garantiert. Der Wechsel der Umgebung wird dir automatisch neue Perspektiven verleihen und ist für mich der Charme des mobilen Arbeitens.
Eure Jasmin
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